Insofern hat der Vorschlag der GdP, eine Amnestie für die Abgabe verbotener Stichwaffen zu erlassen und Anreize für die Abgabe nicht verbotener zu setzen, wesentlich mehr Charme. Zumal es positive Erfahrungen mit solchen Schritten gibt. Denn Kontrollen von Waffen im Gepäck werden wie alle Überprüfungen selektiv und nach Gefühl vorgenommen. Willkür und Machtmissbrauch werden weitere Tore geöffnet. Denn schon jetzt werden Menschen, die aufgrund ihrer Hautfarbe oder anderer Merkmale für Nichtdeutsche gehalten werden, überproportional häufig kontrolliert. Dabei tragen die allermeisten von ihnen im ÖPNV ebenso wenig ein Messer bei sich wie die Mehrheit der vermeintlich Einheimischen.
Dazu kommt: Die Statistik zu Messerangriffen gibt es erst seit 2021, sie ist wie die polizeiliche Kriminalstatistik manipulationsanfällig. Namhafte Kriminologen weisen zudem darauf hin, dass viele Messerangriffe in Privaträumen stattfinden. Dort reicht das von Faeser geplante Verbot nicht hin.
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