Zu wenig hoch Qualifizierte
Ganz so miserabel, wie gelegentlich dargestellt, können die
Lebensbedingungen hierzulande nicht sein. Nach dem aktuellen
Migrationsbericht gab es 2011 immerhin fast eine Million Zuzüge.
Die Zahlen belegen: Deutschland ist innerhalb der Europäischen
Union nach wie vor das attraktivste Land für Zuwanderer – und das ist
auch gut so. Denn angesichts des fehlenden Nachwuchses werden gut
ausgebildete Fachkräfte aus anderen Staaten immer dringender
gebraucht. Das wird nur mit verstärkten Bemühungen um Integration
gelingen.
Doch der Migrationsbericht zeigt auch Defizite der
Einwanderungspolitik: Bislang kommen nur wenig hoch qualifizierte
Ausländer. Ein wichtiger Grund liegt in der Sprache, denn Immigranten
aus englischsprachigen Ländern ziehen logischerweise die USA oder
Großbritannien vor. Unabhängig davon lassen sich in Deutschland die
Startbedingungen für hoch qualifizierte Zuwanderer noch verbessern.
Verglichen mit den USA, ist der Anteil der illegal nach
Deutschland eingewanderten Migranten relativ gering. In den USA
dagegen leben immerhin elf Millionen Illegale – und das heißt: Es
sind Menschen ohne Aufenthaltspapiere, ohne ärztliche Versorgung und
ohne offizielle Arbeitsmöglichkeiten. US-Präsident Barack Obama
handelt richtig, wenn er sich um eine rasche Reform der Einwanderung
bemüht und wenn er dafür den überparteilichen Konsens sucht.
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