Neue OZ: Kommentar zu Situation am Dümmer

Es gibt kein Zurück

Die Situation am Dümmer ist einfach widerlich. Tote Fische,
silbriges Wasser, Gestank. Und das alle Jahre wieder. Was für ein
Urlaubsparadies vor unserer Haustür! Wenn sich an der Situation nicht
bald etwas ändert, ist der Dümmer tot. Nicht nur als Gewässer,
sondern auch als Erholungsgebiet. Denn wer planscht schon gerne in
einem Güllesee?

Die Lösung des Problems schlummert seit Jahrzehnten in
Hannoveraner Schubladen. Die erste Stufe – die Umleitung eines Baches
– hat das Land Niedersachsen für rund zehn Millionen Euro realisiert.
Hinzu kommen weitere Millionen für andere Maßnahmen. Jetzt zeigt
sich, dass das bei Weitem nicht reicht. Es ist Zeit für Stufe zwei.
Dumm nur, dass der Großschilfpolder mit 20 Millionen Euro um einiges
teurer ausfällt.

Das wusste die Landesregierung aber, bevor sie den ersten Schritt
unternommen hat. Mit der Investition hat sich das Land unter Zugzwang
gesetzt. Denn wenn der Dümmer jetzt sich selbst überlassen wird, dann
wären die Steuergelder verschwendet. Was bleibt, wäre ein stinkendes
Millionen-Grab. Das kann nicht im Sinne der Landesregierung sein. Und
deshalb muss es heißen: weitermachen.

Zu denken gibt dabei aber, dass der schädliche Einfluss der
intensiven Landwirtschaft auf die Umwelt selbst mit riesigen
Investitionen nicht in den Griff zu bekommen ist. Der Dümmer ist ein
mahnendes Beispiel dafür, dass etwas gewaltig schiefläuft. Wie wäre
es da, wenn sich die Landwirte an den Kosten der Beseitigung
beteiligen?

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