Neue OZ: Neue OZ – Gespräch mit Professor Christine Langenfeld, Vorsitzende des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR)

Sachverständigenrat für Migration kritisiert
Bundesregierung – Mehr gegen Fachkräftemangel unternehmen

Migrationsexpertin Langenfeld: Regierung handelt zu defensiv

Osnabrück.- Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für
Integration und Migration (SVR) hat die Bundesregierung dazu
aufgerufen, stärker um ausländische Fachkräfte zu werben. Die
SVR-Vorsitzende Professor Christine Langenfeld sagte im Gespräch mit
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag), die Regierung handle
bislang zu defensiv. „Die deutschen Botschaften und Konsulate sowie
die Außenwirtschaftskammern sollten viel stärker über die neuen und
im internationalen Vergleich liberalen Möglichkeiten der Zuwanderung
nach Deutschland informieren.“ An den deutschen Auslandsvertretungen
könnten Migrationsbeauftragte eingesetzt werden, die qualifizierte
Interessenten über die neuen Chancen beraten. „Ein offensives
Marketing um Hochqualifizierte findet nicht statt, und das, obwohl
sich das Problem des Fachkräftemangels verschärft“, sagte Langenfeld.

Die Bundesregierung hatte die Zuwanderungsregeln für Fachkräfte
mehrfach gelockert. So hat sie erforderliche Mindestgehälter gesenkt
und Ehepartnern den freien Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht. „Diese
Regelungen haben erste Erfolge gezeigt, aber für die nachhaltige
Bekämpfung des Fachkräftemangels reicht das noch nicht aus“, sagte
Langenfeld.

Der Sachverständigenrat ist ein unabhängiges, wissenschaftliches
Gremium, das zu integrations- und migrationspolitischen Themen
Stellung bezieht. Der SVR wird von acht großen deutschen Stiftungen
gefördert, unter anderem von der Stiftung Mercator und der
Volkswagenstiftung.

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