Homosexualität im Profi-Fußball: Grüne und SPD
hoffen auf mehr Gerechtigkeit in Gesellschaft und Politik
Özdemir: Outing hoffentlich bald keine Schlagzeile mehr wert –
SPD-Politiker Kahrs fordert CDU zum Handeln auf
Osnabrück.- Nach dem Outing des ehemaligen Fußballnationalspielers
Thomas Hitzlsperger haben Vertreter von SPD und Grünen ihre Forderung
nach Gleichstellung homosexueller Paaren in Deutschland bekräftigt.
In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag)
sagte der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, „es geht hier um
Gerechtigkeit, um ein Stück Normalität in unserer Gesellschaft“. Er
hoffe aber auch, dass Hitzlspergers mutiger Schritt dazu beitrage,
dass das Outing eines Fußballers eines Tages keine Schlagzeile mehr
mache. „Auch wir Fans müssen dafür sorgen, dass Homophobie im Stadion
keinen Platz hat“, so Özdemir weiter.
Unterstützung kam von der SPD. Der Hamburger Bundestagsabgeordnete
Johannes Kahrs sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ „Ich bin über
jeden froh, der sich outet. Das hat Symbolwirkung. Man darf natürlich
niemanden nötigen, jeder muss sein Tempo selbst finden.“ Kahrs
plädierte dafür, dass sich die Union als Teil der Koalition das Thema
annähme. Dies gelte vor allem in den Punkten Öffnung der Ehe und bei
den Adoptionsrechten, sagte Kahrs. „Wenn schon die Kanzlerin sagt,
mit ihr werde es keine Gleichstellung geben, ist es für einen
bekannten Fußballer als auch für einen normalen 16-Jährigen schwer,
sich zu outen.“ Kahrs, Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD,
machte seine Homosexualität selbst öffentlich, als er 1998 in den
Bundestag gewählt wurde.
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