Neue Presse Hannover: Der lange Marsch in die Bedeutungslosigkeit. Kommentar von Udo Harms

Die Linke zerlegt sich selbst mit fortwährenden
Querelen, die Parteispitze versucht es jetzt mit einer Methode, die
ihr aus früheren Tagen bestens vertraut ist: Die Kritiker sollen
mundtot gemacht werden. Das jedenfalls ist das Ergebnis der gestrigen
Krisensitzung. Öffentlich dürfen die Vorsitzenden Lötzsch und Ernst
nicht mehr angegriffen werden – sonst droht der Rauswurf.

Die Erfahrung in demokratischen Parteien lehrt, dass man
Machtkämpfe so nicht stoppen kann. Die Auseinandersetzung zwischen
Realos im Osten und radikalen Möchtegernrevoluzzern im Westen tobt
seit Jahren, verschärft wurde die Krise durch das Debakel bei den
Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Während die Grünen
zur Volkspartei werden, marschiert die selbsternannte Partei des
Volkes Richtung Bedeutungslosigkeit. Mindestlohn, Rente 67, Hartz IV
und ein bisschen Frieden – mit einem thematisch derart beschränkten
Programm lassen sich auf Dauer keine Wahlen gewinnen.

Ein Problem ist, dass der Porsche fahrende Ernst und die den Weg
zum Kommunismus suchende Lötzsch kein Konzept und nicht die Kraft
haben, die Partei zu einen. Sie halten lieber an einst bewährten
Themen fest und unterdrücken ihre Kritiker.

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