Wie in Stuttgart der Bahnhof wurde im
Wendland der Castor zum Symbol des Widerstands, der bürgerlicher
geworden ist. Die Botschaft, die die Menschen dabei aussandten, war
so klar und eindrucksvoll, wie schon lange nicht mehr: Es ist die
Zeit des Protests. Tage des Widerstands, die zeigen sollen, dass
viele es ernst meinen mit dem Dagegensein, wenn es nötig ist. Dass
die Anti-Atomkraft-Bewegung nicht quasi-tot, sondern immer noch
quicklebendig ist. Dass der Protest gegen rollenden Atommüll und ein
atomares Endlager in Gorleben oder anderswo keine Reflexbewegung,
sondern ein existenzielles Ansinnen ist – diskreditiert nur von den
üblichen Gewaltaktionen gegen Schienen und Polizeibeamte.
Auch wenn Merkel und ihr Umweltminister die Proteste im Wendland
verurteilen und ihre Politik als alternativlos bezeichnen – eine
Mehrheit im Volk ist gegen Kernenergie und verlängerte
AKW-Laufzeiten. So wird die Rekord-Demo des Jahres nicht ohne Folgen
bleiben, schon gar nicht bei der CDU. Deren potenzielle Wähler sind
es, auch deren Parteibasis in den Bürgervereinen und Kirchen, die den
Protest mitgetragen haben.
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