Guttenberg gibt nicht auf. Seine neue Haltung:
Ja, ich habe Fehler gemacht, ohne Absicht, ich gebe meinen Titel
zurück, bitte verzeiht mir. Garniert mit ein wenig Demut, viel
Keckheit, Medienschelte und hier und da einem kleinen Scherz – so
kämpft er um sein Amt. Vielleicht hätte man ihm die Masche ja
abgekauft, wenn er es gleich so versucht hätte. Doch Guttenberg hat
alle Vorwürfe zunächst empört zurückgewiesen, als „abstrus“
abgebügelt und seine Redlichkeit betont. Jetzt gibt er die Fehler zu.
Das heißt: Guttenberg hat betrogen, als er seine Doktorarbeit
schrieb. Wer einmal eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben hat,
weiß, dass man nicht mehr als 100-mal aus Versehen Quellenangaben
weglässt. Und bei seinem Dementi hat der Minister glatt gelogen. Es
ist eine billige Strategie, sein unehrenhaftes Verhalten durch den
Titelverzicht aus der Welt schaffen zu wollen – zumal die generöse
Geste nur die höchst peinliche Aberkennung vorwegnimmt. Und perfide
ist es, als Ablenkungsmanöver tote Soldaten gegen falsche Fußnoten
aufzurechnen. Aber Guttenberg wird wohl seinen Job behalten. Die
Union braucht den Hoffnungsträger. Und schließlich: Es sind schon
Politiker mit ganz anderen Sachen durchgekommen. Aber glauben darf
man dem Guttenberg nicht mehr allzu viel.
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Neue Presse Hannover
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