Neue Westfälische (Bielefeld): Flughafen Kassel/Calden Jämmerlich STEFAN SCHELP

Wir haben es doch gleich gesagt. Der Flughafen
Kassel/Calden hat keine Zukunft. Der Flugplan war ohnehin nicht
üppig. Jetzt, wo auch die Antalya- und die Teneriffa-Verbindungen
gekappt werden, ist er jämmerlich. Und die Geschäftsfliegerei reißt
es schon gar nicht raus. Gerade mal zwei Gesellschaften bieten Flüge
an. Ein Flughafen Kassel/Calden in der aktuellen Verfassung bringt
Paderborn/Lippstadt mithin nicht um. Und dennoch wissen die
Verantwortlichen in Paderborn/Lippstadt ganz genau, warum sie sich
jegliche Häme sparen. Denn auch die Paderborner sind gebeutelt. Der
straffe Sparkurs von Air Berlin und die Insolvenz der Sky Airlines
haben dafür gesorgt, dass die prognostizierte Passagierzahl von
ohnehin schon niedrigen 840.000 auf nur noch 800.000 reduziert worden
ist. Man hoffe, damit sei die Talsohle erreicht, sagt die Sprecherin.
Wir hoffen mit. In Nordhessen ist dagegen der FDP-Landesvorsitzende
auf Betteltour, damit die Wirtschaft den Flughafen nutzt. Ein
deutlicheres Alarmsignal kann es nicht geben. Die OWL-Wirtschaft
steht dagegen treu zu ihrem Flughafen, hat die Wirtschaftlichkeit von
Kassel stets angezweifelt. Dass sie sich Paderborns Anbindung an ein
zweites internationales Drehkreuz wünscht, ist kein Geheimnis. Das
würde Paderborn nochmals ein großes Stück nach vorn bringen.
Kassel/Calden könnte uns also egal sein – wäre da nicht die
Kleinigkeit von 271 Millionen Euro, die dort in den Sand gesetzt
wurden.

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