Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Die Fußball-WM kollidiert mit Schichtplänen Flexible Arbeitswelt MATTHIAS BUNGEROTH

Vielleicht wollten führende deutsche
Gewerkschafter einmal mit einem positiv besetzten Thema Schlagzeilen
machen. Da suchten sich die Vorsitzenden der IG Bergbau, Chemie,
Energie und der IG BAU, Michael Vassiliadis und Robert Feiger, die
schönste Nebensache der Welt aus. Der Vereinbarkeit von Familie und
Beruf fügten sie nun die Vereinbarkeit von Fußball und Beruf hinzu.
Ein Appell, der im Land des dreifachen Fußball-Weltmeisters sicher
auf offene Ohren stoßen wird. Denn natürlich sind auch viele
Arbeitgeber hierzulande Freunde dieser Rasensportart. Deshalb kann in
vielen Betrieben derjenige auf Verständnis hoffen, der bis spätabends
oder nachts die WM-Spiele im Fernsehen verfolgen will. Flexible
Arbeitszeitmodelle, oft von den Gewerkschaften federführend mit
ausgehandelt, machen es möglich. Dabei ist in vielen Fällen
Verständnis von Kolleginnen und Kollegen vonnöten, die für die
Freunde des gepflegten WM-Kicks in die Bresche springen müssen. Diese
erwarten zu Recht ähnliches Entgegenkommen, wenn sie zu einem anderen
Zeitpunkt wegen der Taufe oder Einschulung eines Kindes einmal vom
regulären Dienstplan abweichen wollen. Ohne gegenseitiges Verständnis
geht im teamorientierten Arbeiten von heute nichts zusammen. Dass
Unternehmen hier auf individuelle Absprachen setzen, ist nur
folgerichtig.

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