Wer sich den Langzeitvergleich der
Kriminalitätsbelastung in NRW seit 1980 anschaut, dem könnte angst
und bange werden. Bei einer Steigerung der polizeilich registrierten
Straftaten um 40 Prozent dürfte auch eine verbesserte
Aufklärungsquote der Polizei die Bürger kaum beruhigen. Thesen,
wonach die demografische Entwicklung automatisch für einen Rückgang
der Straftaten sorgen und zu einer friedlicheren Gesellschaft
beitragen werde, sind mit Fragezeichen zu versehen. Die
Kriminalitätsbelastung ist vor allem deshalb gewachsen, weil sich
Rahmenbedingungen seit 1980 verändert haben. Damals gab es noch kein
Internet und keine offenen Grenzen in Europa. Viele Straftaten hängen
damit zusammen. Außerdem hat sich das Anzeigeverhalten, zum Beispiel
bei häuslicher Gewalt oder Körperverletzung, geändert. Zudem fördern
intensivere polizeiliche Ermittlungen, zum Beispiel im Bereich der
Cyberkriminalität, immer neue Straftaten zutage, die sonst im
Dunkelfeld geblieben wären. Die Gewalt- und die Jugendkriminalität
gingen in NRW zuletzt zurück. Das wenigstens ist ein kleiner
Lichtblick.
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