Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Literaturnobelpreis für Schriftstellerin Alice Munro Die Richtige STEFAN BRAMS

Der Literaturnobelpreis für Alice Munro kommt
zur rechten Zeit, hatte sie doch erst kürzlich angekündigt, mit dem
Schreiben aufhören zu wollen. Vielleicht stimmt der Preis sie ja um.
Schön wäre es. Denn Munro, die die Kurzgeschichte perfektioniert hat,
hat uns Lesern bestimmt noch jede Menge zu erzählen, und das in
diesen wunderbaren, kompakten, dicht komponierten Short Stories von
20 bis 40 Seiten Länge, die oftmals literarisch so viel mehr zu
bieten haben als viele der geschwätzigen, aufgeblähten Romane, die
den Buchmarkt so sehr dominieren. Auch aus diesem Grund ist die
Entscheidung der Nobelpreisjury für Alice Munro zu begrüßen. Wird so
doch die kleine erzählerische Form gleich mitaufgewertet. Dass Munro
zudem noch eine Frau ist und unter den bisher 100
Literaturnobelpreisträgern nunmehr 13 Frauen zu finden sind, spricht
ebenfalls nicht gegen diese Wahl – wenn auch das Geschlecht nicht das
ausschlaggebende Kriterium sein sollte. Was also sollte falsch daran
sein, dass dieser Autorin, die universell berührende Weltliteratur
schreibt, der Nobelpreis für Literatur zuerkannt wird? Nichts. Sie
ist schlicht die Richtige.

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