Heute vor genau 21 Jahren begannen die
rassistischen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheime im Rostocker
Stadtteil Lichtenhagen. Sieht man die Bilder der aggressiven Stimmung
am neu eingerichteten Asylbewerberheim in Berlin-Hellersdorf, ist die
Erinnerung an die Ereignisse von damals nicht weit. Doch:
Lichtenhagen darf sich nicht wiederholen. Vom Mob der Straße durch
Fenster geworfene Molotowcocktails hatten in Rostock Wohnungen in
Brand gesetzt, in denen sich schutzlose Menschen befanden. Sie
entgingen nur knapp dem Tode. Bundespräsident Joachim Gauck rief
anlässlich des 20. Jahrestages der Ausschreitungen 2012 dazu auf,
Fremdenfeindlichkeit und Ignoranz die Stirn zu bieten. Die aktuellen
Ereignisse zeigen, dass dieser Appell dringlicher ist denn je. Aus
den Ereignissen der Vergangenheit sind vielerorts noch nicht die
richtigen Lehren gezogen worden. Es ist unsere Pflicht als
Rechtsstaat, Menschen, die aufgrund der politischen Ereignisse wie
etwa in Syrien oder Afghanistan in ihrer Heimat um ihr Leib und Leben
fürchten müssen, die Chance auf ein Asylverfahren zu eröffnen, das
nach den geltenden Gesetzen entschieden wird. Dass sie heute aus den
Fenstern ihrer Unterkünfte in ein Chaos aus Feindseligkeit blicken
müssen, ist erbärmlich für unser Gemeinwesen.
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