Eine Reihe von Gegnern des russischen
Präsidenten Wladimir Putin – von denen Boris Beresowski einer der
schärfsten war – ist in den letzten Jahren im britischen Exil unter
mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Beresowskis Freund Arkadi
Patarkazischwili, georgischer Oppositionspolitiker, zum Beispiel, der
2008 angeblich an plötzlichem Herzversagen starb. Oder Alexander
Litwinenko, dessen Kreml-Kritik Beresowski tatkräftig unterstützte
und der mit radioaktivem Polonium vergiftet wurde. Kein Wunder, dass
jetzt die Gerüchte ins Kraut schießen, dass auch hinter Beresowskis
Tod der russische Geheimdienst stecken könnte. Doch Vorsicht: Die
Polizei hat in Beresowskis Landhaus keine verdächtigen chemischen,
biologischen oder radioaktiven Substanzen gefunden. Zudem deuten die
Umstände eher auf Selbstmord hin. Beresowski war depressiv und
steckte in finanziellen Schwierigkeiten. Seit 2003, als Beresowski
politisches Asyl im Vereinigten Königreich erhielt, hat es die
Beziehungen zwischen Großbritannien und Russland belastet, dass die
britische Hauptstadt zur Hochburg der Putin-Gegner wurde. London ist
an Tauwetter interessiert. Nichts käme den bilateralen Beziehungen
ungelegener als eine Neuauflage des Falls Litwinenko.
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