Die Natur vor der Haustür ist wertlos. Wer heute
mit dem Trend gehen will, lebt mitten in der Stadt. Gependelt wird
nicht mehr zum Arbeitsplatz, sondern zur Freizeitmöglichkeit am
Wochenende. Der Frischemarkt nebenan ist wertvoller als die
Frischluft rund ums Haus. Immer weniger Menschen wollen dort wohnen,
wo kleine Straßen noch asphaltfrei sind und der Supermarkt am
Mittwochmittag schließt. Dort, wo Fliegengitter Pflicht sind und der
Güllewagen häufiger vorbeifährt als der Linienbus. Das Stadtleben
bietet, so denken zumindest viele, mehr als kurze Wege und langes
Ausschlafen. Aber ist in der City wirklich alles besser? Ist es die
eigene Bequemlichkeit wert, dass sich die Kinder zu Fuß durch
Fahrzeugkolonnen den Weg zur Schule bahnen statt sich um 7.12 Uhr in
den miefigen Schulbus zu quetschen? Ist die ständige Erreichbarkeit
im städtischen Funknetz schöner als die gespenstische Ruhe eines
Handys im Funkloch? Wohl kaum. Es ist doch viel schöner, sich auf den
eigenen Rasen zu legen, als um freie Plätze in städtischen
Grünanlagen zu kämpfen. Und man kann auf dem Land spontan Auto
fahren. Der Pkw steht vor der Tür und nicht in einer längst
vergessenen Parklücke, irgendwo drei Straßen weiter. Nein, die Liebe
zum Landleben ist kein Relikt kindlicher Erinnerungen. Sie lebt
weiter.
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