Die Weigerung ihres Spitzenkandidaten Norbert
Röttgen, sich bedingungslos für einen Wechsel in die Landespolitik zu
entscheiden, wird zu einer schweren Hypothek für die NRW-CDU im
Wahlkampf. Immer mehr Parteifreunde drängen Röttgen, auch im Fall
einer Niederlage am 13. Mai das Amt des Bundesumweltministers
aufzugeben und die Führung der Fraktion zu übernehmen. Doch Röttgen
bleibt stur. Die Vorstellung seiner Parlamentarischen
Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser als Ministerin für
Bundesangelegenheiten unter ihm ist der verzweifelte Versuch, von dem
Dilemma abzulenken. Das gilt auch für seine Äußerung, er schließe ja
nicht aus, Oppositionsführer zu werden. Die NRW-CDU, die er führt,
will und braucht ihn im Land, Röttgen dagegen will nur wechseln, wenn
er Ministerpräsident wird. Kaum jemand zweifelt noch daran, dass er
für eine andere Aufgabe nicht zur Verfügung steht. Offenbar behalten
die Skeptiker recht, die bei seiner Kandidatur für den Landesvorsitz
vor zwei Jahren fürchteten, Röttgen betrachte diese Funktion nur als
einen weiteren Schritt in seiner Karriereplanung nach ganz oben. Wer
sich für die Aufgabe des Oppositionschefs im größten Bundesland für
zu fein hält, den hielte es auch nicht lange auf dem Stuhl des
Ministerpräsidenten in Düsseldorf.
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