Neue Westfälische (Bielefeld): Rummenigge kritisiert Schuldenschnitt für spanische Fußballklubs

Heftige Kritik an dem vom spanischen
Sportministerium geforderten Schuldenschnitt für spanische
Profifußballclubs hat Karl-Heinz Rummenigge, Vorsitzender der
European Club Association (ECA) geäußert. „Ein solcher
Schuldenschnitt wäre aus spanischer Sicht sicherlich erfreulich, aber
bestimmt nicht die Lösung aller Probleme“, sagte Rummenigge,
Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG, der in Bielefeld
erscheinenden Tageszeitung Neue Westfälische (Dienstagausgabe). Das
spanische Sportministerium hatte einen Erlass eines Großteils der
Rückstände spanischer Profifußballvereine angeregt, die sich auf
insgesamt 1,3 Milliarden Euro belaufen. Es sind Rückstände bei
Steuern und Sozialabgaben. Heute beraten in Brüssel die Finanz- und
Wirtschaftsminister der Eurostaaten in Brüssel unter anderem die
Wirtschaftssituation Spaniens. Das Land kann die vorgegebenen
Defizitkriterien nicht einhalten. Mit der Einführung neuer
Finanzregeln, die man unter dem Siegel „Financial Fair Play“ auf den
Weg gebracht habe, werden die europäischen Fußballvereine nach
Rummenigges Überzeugung selbst handeln müssen. „Das Motto lautet: Es
darf nicht mehr ausgegeben werden als eingenommen wird. Dieses
Prinzip gilt es nun umzusetzen. Verschuldete Vereine müssen sich an
die eigene Nase fassen und anfangen rational zu wirtschaften“,
forderte Rummenigge. Einen Schuldenschnitt nennt auch der grüne
Europaabgeordnete Sven Giegold (Grüne) „nicht akzeptabel“. Giegold
kündigte in der Neuen Westfälischen einen Vorstoß beim europäischen
Wettbewerbskommissar Joacin Almunia in dieser Frage an.

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