Das ist ziemlich paradox: Die Bundeswehr wird in
gefährliche und teure Auslandseinsätze geschickt, aber gleichzeitig
soll sie Milliarden einsparen. Dabei lässt die Einsatzbereitschaft
ihrer Waffen und Geräte bereits zu wünschen übrig. Auch die geplante
personelle Reduktion der Truppe hat eine Kehrseite: Die Belastung der
Zeit- und Berufssoldaten wird noch weiter steigen. Im Übrigen werden
bereits jetzt die Folgen der Aussetzung der Wehrpflicht spürbar.
Freiwillig Wehrdienst Leistende sind nicht mehr so leicht zu finden.
Dabei muss man wissen, dass sich bislang etwa ein Drittel der 130.000
Zeit- und 55.000 Berufssoldaten aus dieser Gruppe rekrutierte:
Grundwehrdienstleistende (9 Monate) und freiwillig Wehrdienst
Leistende (bis 23 Monate) fanden während ihrer Dienstzeit Gefallen an
der Bundeswehr und verpflichteten sich für länger. Diese „Quelle“
wird wohl allmählich versiegen. Dann sind die „Zentren für
Nachwuchsgewinnung“ gefragt, die in der Vergangenheit etwa zwei
Drittel der Zeitsoldaten auf dem freien Markt gesucht und gefunden
haben. Es gebe genügend Bewerber, man werde weiter „am Prinzip der
Bestenauslese festhalten“ können, heißt es in den Zentren. Das ist
eine sehr optimistische Sicht. Ob sie gerechtfertigt ist, wird die
Zukunft zeigen.
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