Endlich. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht
den Eindruck macht, aber endlich geht es voran mit der Suche nach
einem Endlager für hochradioaktiven Müll in Deutschland. Natürlich
fangen die Beteiligten nach 31 Jahren Suche und Erprobung in Gorleben
wieder von vorn an. Aber jetzt könnte der Weg frei sein für eine
wissenschaftliche Lösung dafür, wie das Teufelszeug dauerhaft sicher
untergebracht werden kann. Beim Zwischenlager Gorleben, das auch als
Endlager geprüft wurde, bestand erstens immer der Verdacht, dass es
ein politischer Standort war: nämlich in der Nähe zur dünn
besiedelten DDR-Grenze, wo niemand so genau hinschaut. Zweitens kamen
zuletzt immer mehr Zweifel an der Eignung des Salzstocks im Wendland
auf. Es ist also richtig unvoreingenommen neu zu prüfen. Möglich
machen das unter anderem Bayern und Baden-Württemberg. Diese
Bundesländer sperren sich nicht mehr grundsätzlich gegen eine Suche
auf ihrem Territorium. Da ist mit der grün-roten Landesregierung in
Stuttgart ein größeres Verantwortungsbewusstsein eingekehrt.
Schwierig ist jedoch der Vorschlag des grünen Ministerpräsidenten
Kretschmann, die Sache mit einem Volksentscheid zu lösen. Was will er
bei dem Thema denn fragen? Nicht alle Probleme sind so zu lösen, wie
die Art eines Bahnhofes. Beim Endlager geht es nicht um eine
politische Entscheidung, sondern um eine wissenschaftliche. Nur
Experten können den geeigneten Standort festlegen.
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