Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund
verlangen 6,5 Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten der
Bundesländer. Das ist nach Lage der Dinge eine ziemlich ambitionierte
Forderung. Positiv formuliert: Das Arbeitnehmerlager hat das
fortdauernde europäische Krisengerede bisher offenbar unbeeindruckt
überstanden. 6,5 Prozent forderten auch die Metallarbeitnehmer im
vergangenen Frühjahr, und sie bekamen 4,3 Prozent. Das war nach dem
wachstumsstarken Jahr 2011 ein großer Erfolg für die Beschäftigten.
Ein Erfolg, auf den die Gehaltsempfänger der klammen Länder jedoch
kaum hoffen dürfen. Dies sei nicht finanzierbar, sagte bereits der
Verhandlungsführer der Länder, Sachsen-Anhalts Finanzminister
Bullerjahn (SPD), mit Verweis auf Mehrkosten in Milliardenhöhe.
Äußerungen der Gewerkschaftsspitzen signalisieren auch, dass sie eher
auf den jüngsten Abschluss für die Beschäftigten von Bund und
Kommunen schielen – das waren 6,3 Prozent mehr Geld, verteilt auf
zwei Jahre. Pro Jahr also 3,1 Prozent. Für die Mitarbeiter von
Polizei und Justiz, Finanzbehörden, Universitäten und Schulen
erscheint ein solcher Aufschlag nicht zu hoch. Sie halten unseren
Staatsdampfer auf Kurs. Welchen hohen Wert ihre Zuverlässigkeit hat,
zeigt vielleicht gerade jetzt der innereuropäische Vergleich.
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