neues deutschland: Linke-Ostbeauftragter Höhn sieht Ostdeutsche in Rentenplänen der SPD vernachlässigt

In den Vorschlägen der SPD zur einer Grundrente
werden die strukturelle Benachteiligung durch niedrige Löhne sowie
gebrochene Arbeitsbiografien im Osten nicht angemessen
berücksichtigt. Diesen Vorwurf erhebt der Ostbeauftragte der
Linksfraktion im Bundestag, Matthias Höhn, in einem Interview der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Montagausgabe). Die Einführung einer solchen Grundrente ändere zudem
„nichts daran, dass die Rentenansprüche vieler Ostdeutscher für die
Zeit vor –89 nicht anerkannt werden. Hierzu schweigt die SPD.“
Betroffen von diesen Überführungslücken sind nach Auskunft von Höhn
besonders „viele Frauen, zum Beispiel Krankenschwestern, in der DDR
Geschiedene oder Balletttänzerinnen, aber es trifft auch Bergleute
der Braunkohleveredlung, Ingenieurinnen, Reichsbahner und weitere
Berufsgruppen“. Die Lücken resultierten daraus, dass bei der
Überleitung der Zusatz- und Sonderversorgungssysteme der DDR in die
gesetzliche Rentenversicherung 1991 Ansprüche nach einer kurzen
Übergangsfrist gekürzt oder gestrichen wurden, die dem westdeutschen
System fremd waren – obwohl jahrelang Beiträge für sie gezahlt
wurden.

Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell