Die Sozialwissenschaftlerin Dorothee Spannagel hat
die Kontrollen von Hartz-IV-Beziehern durch die Jobcenter kritisiert.
Dabei werde „mit Kanonen auf Spatzen geschossen“, sagte die
Verteilungsexpertin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen
Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung im Interview mit der
Tageszeitung „neues deutschland“ (Montagausgabe). Zwar sei das
Anliegen des Staates, gegen Sozialbetrug vorzugehen, legitim, „aber
alle unter Generalverdacht zu stellen und dann so massiv zu
kontrollieren, ist meiner Meinung nach zum einen schlichtweg
übertrieben“. Spannagel glaubt, dass die harten Kontrollen bei
Arbeitslosengeld-II-Beziehern eher zu unkooperativen Verhalten
führen. Sie fordert, dass die Jobcenter sich stärker auf ihre
Pflichten konzentrieren. Dazu gehöre „mehr und bessere Aufklärung“.
Denn vermeintlicher Sozialbetrug geschehe oft, weil den Menschen „gar
nicht klar war, dass sie gegen die Regeln verstoßen“.
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