Vor einigen Tagen kamen zum Auftakt des Streiks der
französischen Eisenbahner gegen die neoliberale Bahnreform Vertreter
aller möglichen linken Parteien und Bewegungen zusammen.
Repräsentanten von Jean-Luc Melénchons La France insoumise sah man
ebenso wie die der Kommunisten und von Benoît Hamons Bewegung des 1.
Juli, der Neuen Antikapitalistischen Partei und von anderen
linksradikalen Kräften. Sie kamen zusammen, um ihre Solidarität mit
den Streikenden zu bekunden. Die Parti socialiste (PS) war aber
demonstrativ nicht eingeladen worden. Das ist bezeichnend für die
geringen Chancen auf eine Renaissance, die man der diskreditierten
Partei einräumt. Doch die PS hat schon mehrfach in der Vergangenheit
nach ähnlich vernichtenden Niederlagen einen Neuanfang geschafft. So
kann sie auch jetzt eine Zukunft haben, wenn sie sich auf ihre
traditionellen Werte besinnt und sich auf die Kräfte stützt, die
zwischen 2012 und 2017 vom linken Flügel der PS-Parlamentsfraktion
repräsentiert wurden. So gesehen ist es bemerkenswert, dass man auf
dem Parteitag an diesem Wochenende fast niemanden von
»Sozialdemokratie« sprechen hörte. Dieses Konzept ist mit dem
Ex-Präsidenten François Hollande – dessen Amtszeit mit 6,36 Prozent
der Stimmen für den Präsidentschaftskandidaten der PS vor knapp einem
Jahr endete – gründlich in Verruf geraten.
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