DGB-Studie: 80 Prozent der Beschäftigen haben
nur gedämpfte Erwartungen an die Rente
Steuerzahlerbund fordert tragfähigen Interessenausgleich zwischen
Rentnern und Beitragszahlern
Osnabrück. Nur etwa jeder siebte abhängig Beschäftigte (15
Prozent) erwartet, von der späteren gesetzlichen Rente gut leben zu
können. Dagegen gehen 80 Prozent davon aus, dass sie „gar nicht“ oder
„gerade so“ zurechtkommen werden. Das hat eine Untersuchung des DGB
ergeben, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) vorliegt.
Besonders ausgeprägt ist die Sorge um die Alterssicherung demnach bei
Frauen in den mittleren Altersgruppen, bei Beziehern geringer
Einkommen, bei Beschäftigten in Teilzeitarbeit und bei Menschen mit
unsicheren Beschäftigungsperspektiven.
„Aber auch in den mittleren und höheren Einkommensgruppen machen
sich viele Beschäftigte große Sorgen um die Alterssicherung“, hält
der DGB fest. Selbst bei einem Monatsbruttoeinkommen von mehr als
4000 Euro sagen noch 26 Prozent der Befragten: „Es wird nicht
reichen.“ 43 Prozent dieser Beschäftigtengruppe meinen, die
gesetzliche Rente werde „gerade so ausreichen“.
Für DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach offenbaren die
Ergebnisse ein „großes Maß der Verunsicherung“. Sie forderte, die
Politik müsse jetzt dringend die Weichen für mehr Sicherheit stellen
und für ein gutes Leistungsniveau auch auf lange Sicht sorgen.
Der Bund der Steuerzahler (BdST) verlangte, „einen tragfähigen
Interessenausgleich zwischen Rentnern und Beitragszahlern zu finden“.
Dies werde keine leichte Aufgabe für die neue Rentenkommission der
Bundesregierung sein, sagte BdST-Präsident Reiner Holznagel der NOZ.
Er fügte hinzu, die demografische Entwicklung hinterlasse nicht nur
Spuren in der Rentenkasse, sondern auch in der Pflege- und
Krankenversicherung. „Deshalb halte ich es für nötig, auch für diese
Versicherungszweige Reform-Empfehlungen ausarbeiten zu lassen.“
Die Rentenkommission der Bundesregierung, die sich am Mittwoch (6.
Juni) konstituiert, soll bis zum Jahr 2020 Weichenstellungen für die
Zeit nach 2025 erarbeiten.
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