NOZ: FremdenfeindlicheÜbergriffe verlagern sich in den Alltag

Fremdenfeindliche Übergriffe verlagern sich in
den Alltag

Knapp 300 Angriffe auf Asylbewerber im ersten Quartal – Zahl der
Anschläge auf Unterkünfte zurückgegangen

Osnabrück. Die fremdenfeindlichen Übergriffe in Deutschland
verlagern sich zunehmend von Anschlägen auf Asylbewerberheime hin zu
alltäglichen Angriffen. Das geht aus einer Antwort der
Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion zurück,
die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) vorliegt. Demnach
verzeichnete die Statistik knapp 300 Angriffe auf Asylbewerber und
Flüchtlinge außerhalb ihrer Unterkünfte. Darunter waren 64 direkte
Attacken auf Personen, zum Beispiel mit Waffen. Dabei wurden 47
Menschen verletzt, darunter ein Kind. Diese Zahl der Angriffe ist
noch genauso hoch wie im letzten Quartal 2017.

Allerdings gab es im ersten Quartal nur noch 42 Sachbeschädigungen
und Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte. Das war der niedrigste Wert
seit 2014, also vor der Flüchtlingskrise. Alle diese Taten wurden von
der Polizei als rechtsextremistisch motiviert eingestuft.

Außerdem zählte die Polizei von Januar bis März 25 Delikte gegen
Hilfsorganisationen beziehungsweise ehrenamtliche und freiwillige
Helfer, die Flüchtlinge unterstützen. 17 der Taten hatten einen
rechtsextremen Hintergrund.

„Diese Angriffe zeigen die alltägliche Gefahr von Alltagsrassismus
und rechter Gewalt“, warnte die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke, die
die Anfrage gestellt hatte. Als Ursache dafür sieht Jelpke die
Hassreden gegen Flüchtlinge: „Die alltägliche Hetze gegen Geflüchtete
– jetzt auch von der AfD im Bundestag – hat konkrete Auswirkungen.“
Es müsse endlich Schluss sein mit der Stimmungsmache gegen
Geflüchtete.

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