Patientenschützer: Koalitionsvertrag ignoriert
Sorgen von Schwerstkranken und Sterbenden
Stiftungsvorstand Brysch vermisst Verbesserungen für
Palliativpatienten – „Rechtsanspruch auf Hospizleistungen wird
verweigert“
Osnabrück. Aus Sicht von Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen
Stiftung Patientenschutz, ignoriert der Koalitionsvertrag von CDU/CSU
und SPD weitgehend die Sorgen der pflegebedürftigen, schwerstkranken
und sterbenden Menschen im Land. „Bei vielen Themen herrscht das
Prinzip Gießkanne, während große Nöte in einem Nebensatz abgehandelt
werden“, sagte Brysch in einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Freitag). „Schon jetzt steigen die Kosten in der
stationären Pflege um bis zu 35 Prozent. Eine Abhilfe schafft die
Große Koalition aber nicht“, kritisierte er. „Hier macht Pflege arm“,
warnte der Patientenschützer.
Daran könne auch das Sofortprogramm für 8000 zusätzliche
Pflegestellen nichts ändern, so Brysch. „Denn es bleibt dabei, dass
Pflegeheimbewohner die medizinische Behandlungspflege auch zukünftig
aus eigener Tasche zahlen müssen. Das sind monatlich rund 300 Euro.“
Auch für die jährlich mehr als 200.000 Sterbenden mit Palliativbedarf
in den Pflegeheimen vermisst Brysch konkrete Verbesserungen: „Diesen
Menschen wird weiterhin ein Rechtsanspruch auf Hospizleistungen
verweigert.“ Auch der überfällige Entschädigungsfonds bei
Behandlungsfehlern werde „auf die lange Bank geschoben“, bedauerte
Brysch.
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