SPD-Vorsitzende Nahles: Haltung zeigen im Fall
Özil
Warnung vor „Hetze“ – Fraktionschefin kritisiert „falschen Ton“
beim DFB
Osnabrück. Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles hat angesichts der
Diskussion um den Fußballstar Mesut Özil dazu aufgefordert, die Anti-
Rassismus-Kampagne auf tausenden Sportplätzen in Deutschland mit
Leben zu füllen. „Wir müssen Haltung zeigen und für Respekt und
Toleranz kämpfen“, sagte Nahles der “ Neuen Osnabrücker Zeitung“
(Dienstag). Die Özil-Debatte dürfe nicht zu gegenseitigen pauschalen
Schuldzuweisungen und Hetze führen.
„Özil hat mit seinem Auftritt mit dem türkischen Staatspräsidenten
Recep Tayyip Erdogan einen Fehler gemacht“, sagte Nahles. Aber der
Grundsatz „Wir gewinnen gemeinsam, wir verlieren gemeinsam“ gelte
für ihn offenbar nicht. Das Wort „Rassismus“ sei möglicherweise im
Fall Özil zu stark, meinte die SPD-Bundesvorsitzende. „Aber das
Gefühl, ausgegrenzt zu sein, insbesondere wenn es einmal schlecht
läuft und schnell nach Sündenböcken gesucht wird, droht auf viele
Migranten auf und neben dem Fußballplatz überzugehen“, warnte Nahles.
„Da müssen wir gegenhalten – für ein offenes, tolerantes Land, in dem
Rassismus geächtet wird“, sagte sie.
Auch der Deutsche Fußballbund (DFB ) und sein Präsident Reinhard
Grindel stünden hier in einer besonderen Verantwortung, betonte
Nahles. Bisher habe der DFB „leider den falschen Ton angeschlagen und
die Diskussion unnötig verschärft“, kritisierte die Vorsitzende der
SPD-Bundestagsfraktion. Sport und Fußball böten aber eine riesige
Chance für gelungene Integration. „Die Chance müssen wir nutzen“,
sagte Nahles.
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