Das sind Zahlen, die erschrecken: Bis zu 45 Stunden
in der Woche arbeiten Kinder und Jugendliche in der oder für die
Schule. Zum Weltkindertag, an dem alljährlich die
UN-Kinderrechtskonvention und ihre mangelnde Umsetzung diskutiert
wird, hat Unicef diesmal ein neues Thema gesetzt. Denn versteckt in
Artikel 31 der UN-Konvention gibt es auch ein „Recht des Kindes auf
Ruhe und Freizeit, auf Spiel und aktive Erholung“. Die Zahlen, die
Unicef vorlegt, zeugen davon, dass die Realität in deutschen Familien
anders aussieht. Ein G8-Schüler, der das Abitur nach zwölf Jahren
ablegen will, hat schon mit zehn Jahren über 30 Schulstunden pro
Woche. Mit zunehmendem Alter werden es mehr und mehr. Sportvereine
und Musikschulen haben längst auf die langen Schultage reagiert und
ihre Unterrichtszeiten nach hinten verschoben. Das Ergebnis sind
Fulltime-Stundenpläne, die an den Arbeitstag eines Erwachsenen
erinnern. Abends dann noch die Hausaufgaben. Es ist kein Wunder, dass
immer mehr Kinder und Jugendliche über Erschöpfung klagen, Hobbys
aufgeben oder sich nicht mehr für ein Ehrenamt aufraffen können.
Kinder brauchen entschlackte Lehrpläne, die ihnen Zeit zur Erholung
lassen. Keine Frage: Wer kann und will, soll Leistung bringen. Doch
wir sollten Kindern eine Kindheit gönnen, die ihren Namen verdient.
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