Gibt es einen neuen Krieg im Nahen Osten. Was
bedeutet das für unser Land und für Europa? Die Sorgen sind groß.
Denn unsere Staatengemeinschaft erscheint derzeit gleichgültig bis
orientierungslos. Wenn Trump mal eben das Atom-Abkommen mit dem Iran
kündigt, dann fällt Europa – außer Empörung – nicht viel dazu ein.
Alle Welt hat daher bei der Verleihung des Karlspreises wegweisende
Worte der Kanzlerin erwartet. Doch Merkel ließ die Gunst der Stunde
verstreichen. Macron bleibt damit der einzige, der das Modell Europa
enthusiastisch vertritt. Natürlich ist auch bei ihm nicht alles Gold,
was glänzt. Aber er hat eine Idee von einem starken und einigen
Europa. Während andere sich abwenden oder ihr Heil in Nationalismus
suchen, glüht Macron förmlich für ein neues Selbstbewusstsein auf dem
Kontinent. Dieses Leuchten hat Merkel durch ihre kühle Art nicht
verstärkt, sondern leider nur gedimmt. Es war unklug, in Aachen auf
Haushaltsdisziplin zu pochen. Schließlich weiß auch Merkel nur zu
gut, dass Deutschlands wirtschaftliche Stärke kein Wert an sich
bedeutet, sondern andere erdrückt. Überhaupt sollte es beim Thema
Frieden nicht um Geld gehen, sondern um gemeinsames Handeln. Wenn
die EU tatsächlich mit einer Stimme sprechen würde, dann hätte sie
Gewicht in der Welt, die immer unruhiger erscheint. Die EU entstanden
nach den furchtbaren Erfahrungen aus dem 2. Weltkrieg aus dem
entschlossenen Satz, dass so etwas „Nie wieder“ passieren dürfte. Es
wird höchste Zeit, dass sich die Staats- und Regierungschefs –
inklusive Merkel – daran erinnern.
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