NRZ: Polizei will Rockern beim Ausstieg helfen. In Duisburg hat „Satudarah“-Prozess begonnen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert ein
Aussteigerprogramm für Rocker. Rockergruppen seien verschworene
Gemeinschaften, die sich durch organisierte Kriminalität finanzieren:
„Wer da raus will, wird massiv unter Druck gesetzt“, sagte
GdP-Landeschef Adi Plickert der NRZ. Aussteigewilligen müsse daher
„eine Brücke gebaut“ werden. Zudem biete sich der Polizei die Chance,
an Insider-Informationen zu kommen, zu denen man bislang keinen
Zugang habe.

Plickert verwies darauf, dass es in NRW bereits erfolgreiche
Programme für Rechtsextreme und Salafisten gibt. Bei Rockern seien
die Strukturen ähnlich: „Auch sie schotten sich stark ab.“ Gleichwohl
sei die Szene in Bewegung gekommen. „Die Mauer des Schweigens
bröckelt“, so der GdP-Chef. Mittlerweile seien einzelne Rocker
bereit, sich der Polizei zu offenbaren: „Wir müssen diese Leute
schütze und ihnen beim Aufbau einer neuen Existenz helfen.“

Unter großen Sicherheitsvorkehrungen hat derweil in Duisburg der
Prozess gegen zwei Ex-Chefs des „Satudarah“-Motorradclubs begonnen.
Wegen Drogen- und Waffengeschäften drohen ihnen langjährige
Haftstrafen. Etwa 100 Polizisten waren im Einsatz und halfen auch,
das von der Stadt verhängte Kuttenverbot durchzusetzen.

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