Der Streit wurde verbissen geführt, es schienen sich
die Befürworter durchzusetzen. Doch nun sieht es danach aus, als ob
das großspurige Projekt sehr schnell in einer Sackgasse angekommen
ist: Die Eröffnungszeremonie, bei der das Gigaliner-Projekt auf die
Reise geschickt werden sollte, wurde jedenfalls kurzfristig abgesagt.
Was offiziell Terminproblem genannt wird, ist tatsächlich ein
Akzeptanzproblem. Zahlreiche Bundesländer, darunter das wichtige
Transitterrain Nordrhein-Westfalen, wollen die überlangen
Lkw-Transporte nicht über ihre Straßen rollen lassen. Da ist es
nachvollziehbar, dass selbst aufgeschlossene Spediteure sich nicht
darum reißen, zu den Vorreitern der Riesenbrummis zu gehören. Denn
sie laufen ja Gefahr, viel Geld zu investieren, ohne wirklich
austesten zu können, ob die XXL-Transporte Vorteile haben. Für den
Bundesverkehrsminister ist es eine herbe Niederlage. Der CSU-Mann
Peter Ramsauer hatte sich massiv für die Gigaliner eingesetzt. Er
wollte deren Erprobung gar über den Bundesrat hinweg per Verordnung
durchsetzen, statt sie in ein Gesetz zu gießen. Nun muss er nicht nur
die Testabsage verantworten, sondern ihm droht, bald auch noch von
der Opposition vor Gericht vorgeführt zu werden. Man darf von
Ramsauers Totalschaden sprechen.
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