Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Kaufkraftverlust der Renten

Norbert Blüm hatte doch recht mit seinem Leitsatz,
der immer wieder belächelt wurde: „Die Rente ist sicher“. Das
beitragsfinanzierte Umlageverfahren hat nämlich Kriege, Inflationen
und Finanzkrisen überstanden. Das muss die kapitalgedeckte Vorsorge
erst mal nachmachen. Die Frage ist aber: Wie hoch fällt die Rente
künftig aus? Und da warnt der Sozialverband Deutschland völlig zu
Recht vor einem zunehmenden Kaufkraftverlust, der die gesetzliche
Rente Stück für Stück aushöhlt. Nachhaltigkeits-, Nachhol- und
Riesterfaktor, die Aberkennung von Ausbildungszeiten, Rente mit 67
und Rentensteuer drohen die Altersvorsorge auf ein Maß zu stutzen,
das für viele Armut programmiert. Und schon erschallt der Ruf nach
der Rente mit 70. Fast scheint es, als ob unsere Altersvorsorge
weniger von der Demografie als von der Politik und einigen
pensionsberechtigten Gutachtern bedroht ist. Ganz nach dem Motto: Wer
bestimmt, nimmt. Fakt ist: Über Rentenfragen befinden bei uns in der
Regel ausschließlich Personen, die davon in keiner Weise betroffen
sind.

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Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
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