OV: Eine klägliche Haltung (Meine Meinung) Von Dirk Dasenbrock

Kaum war klar, dass die UN die Flugverbotszone
billigen, da verkündete Muammar al Gaddafi auch schon einen
Waffenstillstand in Libyen.

Das lehrt nur eines – und das war schon immer so: Despoten
verstehen nur eine Sprache: die Sprache der Gewalt. Jetzt hat Gaddafi
sie vernommen. Hoffentlich noch nicht zu spät. Frankreichs Luftwaffe
mit logistischer Unterstützung Spaniens sollte, wenn nötig, allein
zuschlagen und die Luftwaffenbasen des mörderisch verrückten
Diktators zerstören, um so die Luftangriffe auf das eigene Volk zu
unterbinden. Es eilt – und langes Konferenz-Palaver spielt nur
Gaddafi in die Karten.

Noch ist Bengasi in der Hand der freiheitsliebenden Rebellen. Die
deutsche Position in dieser Frage ist überaus kläglich. Als einziges
westliches Land hat es sich im Sicherheitsrat enthalten. Angela
Merkel hat gestern erklärt, sie teile die Ziele der neuen
UN-Resolution „uneingeschränkt“. Dann hätte sie zustimmen müssen. Und
sie forderte vom Gaddafi-Regime eine dauerhafte Waffenruhe „ohne
Tricks“. Dann lebt sie in einer Scheinwelt voller tödlicher Ignoranz.

Es ist leider so wie immer: Angela Merkel denkt und handelt
ausschließlich in taktischen und strategischen Kategorien. Nur eine
Frage treibt sie um: Was nützt es mir? Das Schicksal der Libyer ist
ihr völlig egal.

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Oldenburgische Volkszeitung
Uwe Haring
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