Peter Scholl-Latour ist 87 Jahre alt. An
analytischer Schärfe in der Beurteilung politischer Konflikte in der
arabischen Welt kann ihm kein Jüngerer das Wasser reichen.
In Sachen Libyen konstatiert der kleine große alte Mann auf den
Hinweis, hier laufe doch ein Angriff auf einen souveränen Staat:
Natürlich sei Libyen ein souveräner Staat – aber sein Herrscher
Gaddafi habe sich an die Macht geputscht, danach über Jahrzehnte das
eigene Volk geknechtet und parallel dazu international als
Staatsterrorist agiert, inklusive tausender Tote im In- und Ausland.
So ein Mann habe jedes Recht verwirkt. Und das stimmt.
Im Übrigen hat nur das schnelle Eingreifen der Franzosen ein
Blutbad in Bengasi verhindert. Gaddafi war kurz davor, die
Rebellenstadt zu erobern. Zum Glück sind die ersten französischen
Piloten noch während der laufenden Verhandlungen über die
Flugverbotszone in die Luft gestiegen. Jetzt sieht es ganz danach
aus, als habe Gaddafi mit seinen Schergen und Söldnern sein Pulver
ziemlich komplett verschossen. Der Feuerwehreinsatz der Alliierten
war erfolgreich. Gut so.
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Oldenburgische Volkszeitung
Uwe Haring
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