OV: MEINE MEINUNG: Forderung kommt zu Unzeit Von Damian Ryschka

Wieder einmal. Die FDP weigert sich beharrlich,
dazuzulernen. Mit der jüngsten Forderung ihres Generalsekretärs
Christian Lindner ist neuer Zoff in der Koalition programmiert. Der
nämlich will die Zahlung von Arbeitslosengeld an Ältere verkürzen.
Diese können bis zu zwei Jahren Arbeitslosengeld bekommen.

Richtig an Lindners Argumentation ist freilich, dass sich die
Chance für Arbeitslose wegen der guten Konjunktur gebessert hat,
wieder in den Arbeitsmarkt zu kommen. Fraglich ist aber, ob dies auch
für ältere Arbeitnehmer der Fall ist. Denn sie benötigen
erfahrungsgemäß mehr Zeit, wieder einen Arbeitsplatz zu finden.
Konjunktur hin oder her.

Stellen muss man sich in diesem Zusammenhang auch die Frage nach
der sozialen Gerechtigkeit. Ist es richtig, gerade dieser Gruppe das
Arbeitslosengeld zu kürzen? Denn die Älteren haben in der Regel auch
am längsten einbezahlt.

Dennoch, die ganze Diskussion kommt zur Unzeit und wäre wohl nicht
nötig gewesen, wenn sich die FDP nicht wieder einmal profilieren
wollte. Ob sie es mit dieser Forderung schafft, ihre unterirdischen
Sympathiewerte aufzupeppen, bleibt fraglich.

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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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