Wer den Staat mit einem „all-inclusive“-Anbieter
verwechselt, der zum Billigtarif Vier-Sterne-Luxus bietet, wer vom
Familiengeld bis hin zur 24-Stunden-Pflege im Alter eine
Mitfinanzierung seines Lebens zum kleinen Einsatz erwartet, vergisst:
Wir sind der Staat, bezahlt wird es von uns. Jeder, der eine Leistung
einfordert, belastet den, der sie bezahlt.
Solidarität bedeutet in Zeiten steigender Inanspruchnahme von
Leistungen und deren Kosten nicht: Jeder bekommt gleich viel.
Sondern: gleich wenig. Und zur Solidarität gehört es dann auch,
künftig eigene Verantwortung für sein Leben und seine Finanzen zu
übernehmen. Deshalb ist es jetzt, wo weniger Kinder geboren und
Menschen immer älter werden, wirtschaftlich notwendig, das System
umzustellen. Es finanziert sich nicht mehr automatisch selbst. Das
ist bitter für die „Sandwich-Generation“, die in die Sozialsysteme
einbezahlt hat, wenig herausbekommt und keine Möglichkeit der
privaten Vorsorge mehr hat, weil die Zeit zu kurz ist. Die absolute
Gerechtigkeit gibt es leider nicht. Und deshalb müssen die Kosten der
Pflegeversicherung steigen. Damit wenigstens die Grundversorgung
gesichert ist.
Wer den Standard von Altenheimen, Krankenhäusern und ambulanter
ärztlicher Versorgung in anderen europäischen Ländern kennt, weiß:
Uns geht es gar nicht so schlecht.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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