Schwer enttäuscht vom bildungspolitischen Teil der
Koalitionsvereinbarung hat sich der Bundesvorsitzende des Deutschen
Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger, gezeigt. Er übte harte
Kritik an der Tatsache, dass sich die CDU in keinem einzigen Feld der
Schulpolitik hat durchsetzen können.
„Entweder hat die CDU von vornherein hier kein Interesse gezeigt
und das schulpolitische Feld der SPD überlassen oder sie hat sich
komplett über den Tisch ziehen lassen!“, betonte Meidinger.
Besonders bitter stößt dem Verband auf, dass die Union das
leistungsfeindliche Losverfahren bei der Zuweisung zu Gymnasien und
Sekundarschulen akzeptiert hat, trotz größter Nachfrage auf Seiten
der Eltern keine zusätzlichen grundständigen Gymnasien durchsetzen
konnte und bei der Frage der Verbeamtung von Lehrkräften kapituliert
hat.
„Berlin wird die verpassten Chancen zu einer Neuorientierung in
diesen Fragen noch bitter zu spüren bekommen: die im Vergleich zu
anderen Bundesländern deutlich steigerungsfähige Qualität Berliner
Gymnasien wird sich so mit Sicherheit nicht verbessern und im Kampf
um die besten Junglehrer ist Berlin auch weiterhin auf verlorenem
Posten!“, sagte Meidinger.
Nach Ansicht des DPhV-Vorsitzenden reiht sich damit Berlin in die
bundesweite Tendenz der Union ein, sich aus der Bildungspolitik immer
mehr zurückzuziehen. Trotz des Bildungsschwerpunkts auf dem letzten
CDU-Parteitag habe die Partei in fast allen Koalitionsregierungen das
Bildungsressort kampflos den Koalitionspartnern überlassen und stelle
nunmehr nur noch in zwei Bundesländern den Kultusminister.
Meidinger abschließend: „Wer selbst in der Regierung darauf
verzichtet, eigene bildungspolitische Programmpunkte durchzusetzen,
muss sich nicht wundern, wenn die Bevölkerung die Union in diesem
Politikfeld nicht mehr ernst nimmt!“, so Meidinger.
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