Österreichs ehemalige Heimkinder klagen an: In den
staatlichen Einrichtungen wurden Minderjährige offenbar über
Jahrzehnte hinweg missbraucht und misshandelt. Schläge waren an der
Tagesordnung. Jungen wie Mädchen mussten ihren Pflegern sexuell zu
Diensten sein, wurden an Pädophile „vermietet“.
Einige Heimkinder wurden mit Malaria infiziert, weil der
Fieberschock angeblich heilsam war, andere zur Ruhigstellung mit
Röntgenstrahlen „therapiert“. Pubertierende Mädchen bekamen eine
Spritze mit dem Tiermedikament Epiphysan, das sonst gegen die
Brünftigkeit von Kühen eingesetzt wurde.
Der Missbrauch soll bis in die 80er Jahre angedauert haben. Und
obwohl es damals schon Hinweise auf die unglaublichen Zustände in den
Heimen gegeben hat, sollte es mehr als 30 Jahre dauern, bis die
Vergangenheit Österreich einholte.
Zwei ehemalige Heimkinder aus dem Mädchenhaus Wilhelminenberg
gingen mit ihren Anwälten und ihren schweren Anschuldigen an die
Öffentlichkeit. Der Damm war gebrochen. Hunderte weitere Opfer
meldeten sich. Die Autorin hat ehemalige Heimkinder getroffen und ist
mit ihnen auf eigenen Wunsch noch einmal an die Folter-Orte Ihrer
Kindheit und Jugend zurückgekehrt.
Film von Susanne Glass, ARD-Studio Wien, PHOENIX 2013
Wiederholungen: Donnerstag, 21.Februar 2013, 1.30, 8.00 und 19.15
Uhr
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