ZUM BEISPIEL BASF
ÜBER KONZERNMACHT UND MENSCHENRECHTE
Do, 3. Mai 2018, 11.00 DGB-Gewerkschaftshaus, Willi-Richter-Saal
Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77, 60329 Frankfurt/Main
BASF vernachlässigt Menschenrechte im südafrikanischen Bergbau
Wie ist es möglich, dass die Menschen, die eines der wertvollsten
Metalle der Welt für ein deutsches Vorzeigeunternehmen abbauen, in
Slums leben?
Mit dieser Frage konfrontiert die Kampagne »Plough Back The
Fruits« seit vier Jahren den deutschen Chemiekonzern BASF, der sich
selbst als Vorbild in »freiwilliger Lieferkettenverantwortung»
darstellt. Im sechsten Jahr nach dem Massaker von Marikana 2012 haben
sich die Arbeits- und Lebensbedingungen der MinenarbeiterInnen bei
Lonmin, dem Platinlieferanten von BASF, kaum verändert. Jetzt steht
der Verkauf von Lonmin an Sibanye-Stillwater an, einen
südafrikanischen Konzern, der bislang hauptsächlich im Goldgeschäft
tätig ist und mit der Übernahme zum zweitgrößten Akteur im
Platinsektor wird.
Die Entlassung von gut einem Drittel der Belegschaft wurde bereits
angekündigt. Auch weist Sibanye-Stillwater jede Zuständigkeit für
Versäumnisse Lonmins und damit für die noch immer ausstehende
Aufarbeitung des Massakers von sich. Doch unabhängig davon, ob die
Firma Lonmin oder Sibanye-Stillwater heißt: Die gesetzlichen Auflagen
der Sozial- und Arbeitspläne sind verpflichtend.
Alle beteiligten Firmen, darunter auch BASF als Hauptkunde, müssen
endlich handeln, die offensichtlichen Verstöße dürfen nicht länger
konsequenzlos ignoriert werden.
Auf der Pressekonferenz berichtet Thumeka Magwangqana über die
Situation der Frauen im Bergbau und in den lokalen Communities, die
unter den bestehenden Verhältnissen am stärksten zu leiden haben.
Andries Nkome vertritt als Rechtsanwalt eine Reihe von Überlebenden
des Massakers, die nach wie vor mit Gerichtsverfahren konfrontiert
sind, in denen sie selbst kriminalisiert werden, anstatt dass die
Schuldigen sich verantworten müssten. Gemeinsam mit Bischof Jo Seoka
werden sie auch auf der BASF-Hauptversammlung am 4. Mai in Mannheim
sprechen.
Welche Rolle spielen transnationale Konzerne im globalen
Rohstoffhandel und wie groß ist ihr wirtschaftlicher, politischer und
gesellschaftlicher Einfluss?
Pünktlich zur BASF-Hauptversammlung wird der Sammelband »Zum
Beispiel BASF. Über Konzernmacht und Menschenrechte« vorgestellt. Das
von der Rosa-Luxemburg-Stiftung finanzierte Buch versammelt Stimmen
von ArbeiterInnen, AktivistInnen und WissenschaftlerInnen aus
Südafrika und Europa und zeigt am Beispiel der Platin-Lieferkette von
BASF koloniale Kontinuitäten im Rohstoffhandel auf. Die behandelten
Themen reichen von globalen Lieferketten und deren Gestaltung durch
Handelsabkommen und Entwicklungspolitik, über Steuervermeidung und
Lobbyismus bis hin zu dringend notwendigen rechtlichen Regulierungen
und postkolonialen Verantwortungskonzepten – und nicht zuletzt den
neuen Herausforderungen transnationaler Solidarität.
Mit: Thumeka Magwangqana (Marikana, Südafrika) Bürgerrechtlerin
und Vorsitzende der Frauenorganisation Sikhala Sonke; Andries Nkome
(Pretoria, Südafrika) Rechtsanwalt, Vertreter von Opfern und
Angehörigendes Massakers von Marikana; Bischof Jo Seoka
(Johannesburg, Südafrika) Vorsitzender der Bench MarksFoundation; den
HerausgeberInnen Britta Becker, Maren Grimm, Jakob Krameritsch und
weitere AutorInnen
Die TeilnehmerInnen stehen im Anschluss für weitere
Interviewanfragen zur Verfügung.
Mahnwache vor der BASF Hauptversammlung: Congress Center Rosengarten,
Mannheim Freitag, 5. Mai 8:45 – 9:45
Pressekontakt:
Markus Dufner
+49(0)221 599 56 47
0173-713 52 37
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0160-948 49175
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