Der langjährige Fraktionschef der Linken im
Bundestag, Gregor Gysi, sieht den Hauptgrund für den aktuellen
Wahlerfolg der AfD in der Fixierung auf das Thema Flüchtlinge.
Gysi räumte am Montag im rbb-Inforadio ein, dass gerade auch in
Sachsen-Anhalt bisherige Wähler der Linken zur AfD gewechselt seien.
Zur Begründung verwies er zum einen auf die „abstrakte Angst vor
Flüchtlingen, vor islamischem Glauben etc., die herrscht überall in
der Gesellschaft“.
Viele Wähler hätten dabei aber völlig übersehen, was die
AfD-Politiker sonst noch forderten: „Wissen sie wirklich, dass sie
den Mindestlohn abschaffen wollen, dass sie den Spitzensteuersatz in
der Einkommensteuer senken wollen, dass sie auf jeden Fall eine
Vermögensteuer ablehnen, dass sie die Atomkraftwerke wieder
anschalten wollen? Das alles steht drin im Programm!“.
Gysi beklagte, dass AfD-Chefin Frauke Petry in den Medien immer
nur zum Thema Flüchtlinge befragt werde, nie nach den anderen Themen.
Gysi wörtlich: „Wenn viele gewusst hätten, was die AfD sonst noch
fordert, hätten sie sich noch zweimal überlegt, ob sie die wählen.“
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