Das Direktoriumsmitglied der Europäischen
Zentralbank, Jörg Asmussen, rechnet frühestens im Herbst 2014 mit dem
Start der neuen europäischen Bankenaufsicht. „Die Bankenaufsicht
durch die EZB kann erst etwa ein Jahr nach dem endgültigen Beschluss
des Europäischen Parlaments über den SSM beginnen. Das wäre dann
Herbst 2014″, sagte Asmussen der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Bevor der Beschluss in Kraft
ist, dürfe die Europäische Zentralbank beispielsweise keine neuen
Mitarbeiter einstellen. „Wir haben bisher die Einstellung von rund
1000 neuen Mitarbeitern vorgesehen“, sagte Asmussen. Die
Bankenaufsicht sei aber nur „ein Baustein bei der Vervollständigung
der Währungsunion“, betonte Asmussen. Den von der EU-Kommission
vorgeschlagenen einheitlichen Abwicklungsmechanismus begrüßte er.
„Weil er eine zwingende Ergänzung für die einheitliche Bankenaufsicht
bei der EZB ist.“ Eine deutliche Preissteigerung in Deutschland in
absehbarer Zeit sieht das EZB-Direktoriumsmitglied nicht. „Für die
EZB ist die Sicherung der Preisstabilität der entscheidende Maßstab
der Geldpolitik. Darunter verstehen wir eine Inflationsrate von nahe
an, aber unter 2 Prozent. Im Juni lag die Inflation in der Eurozone
bei 1,6 Prozent und auch die Inflationserwartung auf mittlere Sicht
bereitet uns keine Sorgen.“
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