Rheinische Post: Deutlich mehr Rindertransporteüber lange Strecken als im Vorjahr

Aus Deutschland wurden im vergangenen Jahr
deutlich mehr Rinder als bisher in Nicht-EU-Staaten transportiert.
Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor, die der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe)
vorliegen. Demnach wurden im vergangenen Jahr 81.164 Rinder und Kühe
per Langstreckentransport in Länder außerhalb der Europäischen Union
exportiert. 2016 waren es noch 70.276 und 2014 nur 33.888 Tiere, die
zumeist für die Zucht und teils für die Schlachtung verkauft wurden.
Wichtigste Abnehmer waren 2017 die Türkei (30.346 Rinder und Kühe),
Usbekistan (6865) sowie Marokko (5180 Tiere). Die Grünen und
Tierschutzverbände üben scharfe Kritik an dem Geschäft. „Bei so
langen Transporten leiden die Tiere unter Hunger, Durst, Hitze und
Erschöpfung“, sagte Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher
der Grünen-Bundestagsfraktion, und fügte hinzu: „Wir fordern die
Bundesregierung auf, ein Moratorium für Langstreckentransporte
auszusprechen, bis der Schutz der Tiere gewährleistet werden kann.“
Die EU müsse dafür sorgen, so Ostendorff, dass die geltende
Verordnung eingehalten werde. „Das ist bisher zu oft nicht der Fall.“
Tiertransporte dürften nicht länger als acht Stunden dauern, sagte
der Grünen-Politiker.

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