von Michael Bröcker
Karl-Hermann Flach, der legendäre FDP-Generalsekretär,
veröffentlichte 1971 eine Schrift mit dem Titel: „Noch eine Chance
für die Liberalen“. 40 Jahre später ist der Satz aktuell. Der
politische Geist FDP wirkt quicklebendig. Der faire, weil
demokratische Wettstreit der Köpfe und die Rückbesinnung auf den
ganzheitlichen Liberalismus haben der Partei gut getan. Ausgerechnet
der so gescholtene Vorsitzende Philipp Rösler akzentuierte in einer
klugen Rede die breite Bedeutung des Liberalismus. Freiheit ist eben
mehr als die Freiheit der Märkte, sie ist Geisteshaltung, ja so etwas
wie alltägliche Emanzipation. Damit lässt sich punkten. Denn eine
Partei, die glaubhaft für Werte wie Verantwortung, Haftung und Maß
eintritt, ist in Deutschland selten. Die neue Positionierung der FDP
bei den Mindestlöhnen muss da kein Hindernis sein, so lange
Tarifpartner drinnen und die Politik außen vor gelassen wird. Es
scheint, als hätten Kabale und Hiebe in der FDP vorerst Sendepause.
Die Schlappe für den Kritiker Dirk Niebel belegt dies. Das Duo
Rösler/Brüderle präsentierte sich harmonisch. Die FDP lebt noch.
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