Rheinische Post: Elterngeld noch besser machen = Von Michael Bröcker

Sicher, die Geburtenrate ist nicht wirklich
gestiegen durch das Elterngeld. Doch darum ging es nie
ausschließlich. Die Familienleistung hat die Akzeptanz und das
Verständnis zwischen den Partnern in der Familie, aber vor allem für
die Familien in der Gesellschaft erhöht. Immer mehr Paaren gelingt
es, das Wunschmodell einer Vereinbarkeit von Familie und Erwerb
umzusetzen. Die steigende Anzahl der Vätermonate belegt, dass dies
geschlechterübergreifend gilt. Nur die Alleinerziehenden und
diejenigen, die rasch wieder in den Job einsteigen wollen oder
müssen, weil es ihre wirtschaftliche Lage erzwingt, wurden bisher
beim Elterngeld stiefmütterlich behandelt. Viele junge Mütter können
oder wollen es sich nicht leisten, einen oder mehrere Monate ganz
auszusteigen. Die Regelungen zum so genannten Teilelterngeld, die
Union und FDP eigentlich schon vereinbart hatten, sind da ein erster
richtiger Ansatz. Es geht darum, die Betroffenen zwar mit weniger
Geld, aber dafür über einen längeren Zeitraum zu unterstützen. Nach
den bisherigen Schätzungen kostet das rund 120 Millionen Euro. Es
wurde schon wesentlich mehr Geld für wesentlich weniger wirksame
familienpolitische Maßnahmen ausgegeben.

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