Zuerst die gute Nachricht: In Person von Janet
Yellen wird endlich eine Frau Chefin der mächtigsten Notenbank der
Welt, der amerikanischen Federal Reserve. Daran könnte sich die
Europäische Zentralbank ein Beispiel nehmen. Im 23-köpfigen
Führungsgremium der Euro-Behörde ist keine einzige Frau zu finden.
Doch eine Frau steht nicht automatisch für stabilitätsorientierte
Geldpolitik. Tatsächlich verfolgt die persönlich bescheidene und
hochintelligente Yellen einen Kurs, der eher auf eine Politik des
billigen Geldes als auf strikte Inflationsbekämpfung setzt.
Zugegeben: In den USA hat die Vermeidung von Unterbeschäftigung wegen
der schlechten Absicherung der Arbeitslosen einen höheren Stellenwert
als stabile Preise. Aber die Geldpolitik ist das falsche Mittel.
Verlockend ist, dass extreme Niedrigzinsen nicht mehr automatisch
Preissteigerungen auslösen. Sie blähen aber die Immobilien- und
Aktienmärkte unnötig auf. Wenn die Blase platzt, droht eine
dramatische Wirtschaftskrise. Diese Lektion sollte Yellen eigentlich
gelernt haben.
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