Bei der Suche nach Gründen, warum der Strom im
kommenden Jahr noch teurer werden wird, gilt es sorgsam zu
unterscheiden: Nicht die Energiewende an sich, nicht der erfolgreiche
Ausbau der erneuerbaren Energien, sondern politische Umsetzungsfehler
der Vergangenheit tragen heute wesentlich zur dauernden Verteuerung
des Stroms bei. Unter dem Deckmäntelchen der „Ökostrom-Förderung“ hat
die Politik die Verbraucher mit allerlei weiteren Kosten beladen,
etwa großzügigen Rabatten für die Industrie oder teuren
Netzentgelten. Zudem zahlen die Verbraucher doppelt dafür, dass die
erneuerbaren Energien mittlerweile so erfolgreich sind: Weil dadurch
der Börsenstrompreis sinkt, steigt die von den Verbrauchern zu
zahlende Differenz zu den üppigen Vergütungssätzen, die
Ökostrom-Produzenten noch immer einstreichen, weil die Politik zu
feige war, an dieser Stelle rascher zu kürzen. Die Parteien haben
zwar anerkannt, dass sie die Fehler der Vergangenheit endlich
beseitigen müssen. Allerdings kann keine von ihnen ein Konzept
vorlegen, das den Preisanstieg wirklich bremsen würde.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621