Rheinische Post: Für dumm verkauft = Von Eva Quadbeck

Pferdefleisch schadet grundsätzlich nicht der
Gesundheit – das ist die einzige positive Nachricht in dem neuen
Lebensmittelskandal. Gründe, sich zu empören und nach mehr und
besseren Kontrollen zu rufen, gibt es dennoch reichlich. Wieder
einmal wird der Verbraucher für dumm verkauft, der nicht das
verzehrt, was er meint, im Geschäft ausgewählt zu haben. Auch wenn in
diesem Fall die Gesundheit der Verbraucher nicht bedroht ist, muss
alarmieren, dass wieder einmal die Kontrollen versagt haben. Statt
Pferdefleisch hätten es auch giftige Stoffe sein können, die in
appetitlich verpackte Tiefkühl-Lasagne geraten. Das ist der
eigentliche Skandal: Das Produkt, das so nicht hätte verkauft werden
dürfen, ist durch alle Maschen gerutscht. Bei Lebensmittelskandalen
erlebt der wehrlose Verbraucher immer die gleichen Muster: Man sieht
ohnehin nur die Spitze des Eisbergs. Dann beginnen die gegenseitigen
Schuldzuweisungen der Behörden auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Das
Zeug wird aus dem Verkehr genommen und Pseudo-Konsequenzen werden
gezogen. Bis zum nächsten Mal.

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