Kartellamtspräsident Andreas Mundt unterstützt
Forderungen nach einer Benzinpreis-Datenbank für Verbraucher. „Wir
können uns gut vorstellen, dass die Tankstellenpreise in Form einer
Internet-Datenbank auch den Verbrauchern zur Verfügung gestellt
werden“, sagte Mundt der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Freitagsausgabe). Die Mineralölbranche soll nach Plänen der
Bundesregierung gesetzlich verpflichtet werden, dem Kartellamt
täglich die Preise an den Tankstellen und an den Raffinerien zu
melden. Allerdings müsse man „auch aufpassen, dass wir damit den
Mineralölunternehmen nicht in die Hände spielen, die diese Daten
bisher mühsam selber zusammen tragen“, warnte der
Kartellamtspräsident. Der oberste deutsche Wettbewerbshüter führte
die derzeit wieder hohen Benzinpreise auch auf die Marktmacht der
fünf großen Mineralölkonzerne zurück. „Die Preise sind derzeit recht
hoch. Insofern habe ich schon den Eindruck, dass die
Mineralölkonzerne den deutlichen Rückgang der Rohölpreise
möglicherweise nicht in vollem Umfang an die Verbraucher
weitergeben“, sagte Mundt. „Wir wissen aus der Vergangenheit, wie die
fünf großen Konzerne ihre Marktmacht nutzen, um Preiserhöhungen
durchzusetzen“, so der Behördenchef. Das Kartellamt habe zwar keine
Hinweise auf Preisabsprachen vorgefunden. Es habe „aber darauf
hingewiesen, dass die fünf großen Konzerne in der Lage sind, ihre
Marktmacht einfach durch gegenseitiges Abgucken und Nachmachen
auszuspielen“, sagte Mundt.
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