Deutsche Umwelthilfe verklagt Dosenhersteller wegen irreführender Werbung

Pressemitteilung

Dosenproduzent Ball Packaging bewirbt Getränkedosen mit dem Slogan
„die Dose ist grün“ zu Unrecht als umweltfreundliche Verpackung – DUH
reicht Klage beim Landgericht Düsseldorf ein –
DUH-Bundesgeschäftsführer Resch fordert sofortigen Stopp der
irreführenden Werbekampagne

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hat beim Landgericht
Düsseldorf Klage gegen den Dosenhersteller Ball Packaging wegen
Verbrauchertäuschung eingereicht. Nach Auffassung der Umwelt- und
Verbraucherschutzorganisation führt die laufende Werbekampagne des
Dosenherstellers zur angeblichen Umweltfreundlichkeit der
Getränkedose die Verbraucher systematisch in die Irre. Durch den
Aufdruck „die Dose ist grün“ sollen Getränkedosen als
umweltfreundliches und ökologisch verträgliches Produkt verkauft
werden. Diese Behauptung ist nach Einschätzung der DUH unwahr und
widerspricht gesetzlichen Festlegungen sowie Erkenntnissen aus
Ökobilanzen des Umweltbundesamtes.

Die DUH hatte Ball Packaging bereits am 28. Juni 2012 wegen
Verbrauchertäuschung abgemahnt und die Unterzeichnung einer
Unterlassungserklärung zum sofortigen Stopp der Falschaussagen
gefordert. Ball Packaging weigerte sich, die Unterlassungserklärung
zu unterzeichnen und setzt seine Desinformationskampagne zu den
Umweltauswirkungen von Getränkedosen weiter fort. „Um das Image von
Getränkedosen zu verbessern, versucht die Einweglobby zum
wiederholten Mal Verbraucher mit falschen Aussagen zu deren
Umweltfreundlichkeit zu täuschen. Bereits 2010 hat das Forum
Getränkedose Verbraucher in ähnlicher Weise getäuscht und gestand
durch die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung der DUH eine
monatelange Falschinformation der Verbraucher ein“, sagt der
DUH-Bundesge¬schäfts¬führer Jürgen Resch.

Die Getränkedose steht noch immer wie keine andere Verpackung für
eine Wegwerfmentalität. Sie wird bereits nach einmaliger Benutzung zu
Abfall und gehört zu den Getränkeverpackungen, welche die Umwelt am
stärksten belasten. Durch wenige zentralisierte Abfüllanlagen werden
Dosen über besonders lange Strecken transportiert. „Sowohl Aluminium
als auch Weißblech, die als Rohstoffe zur Dosenherstellung verwendet
werden, sind besonders energieintensiv in der Herstellung“, erklärt
Thomas Fischer aus der DUH-Abteilung für Kreislaufwirtschaft die
Nachteile der Getränkedose. „Gleichzeitig wird für die
Dosenproduktion fast ausschließlich Neumaterial eingesetzt. So
enthält eine Weißblechdose weniger als 6 Prozent Recyclingmaterial –
eine Aluminiumdose gar keine Anteile.“

Um die Umweltbelastungen unterschiedlicher Getränkeverpackungen
festzustellen und miteinander vergleichbar zu machen, hat das
Umweltbundesamt bereits seit Anfang der neunziger Jahre in
regelmäßigen Abständen Ökobilanzen durchführen lassen. Auf der
Grundlage dieser wissenschaftlichen Ergebnisse wurde die Getränkedose
als nicht umweltfreundlich eingestuft. Entsprechend fordert die DUH
von Ball Packaging die sofortige Einstellung der irreführenden
Werbekampagne zur vermeintlichen Umweltfreundlichkeit der
Getränkedose.

„Die Aussage `die Dose ist grün` und somit eine umweltfreundliche
Verpackung wird durch die Regelung der Verpackungsverordnung
eindeutig wiederlegt. Die Getränkedose wird gemäß der
Verpackungsverordnung gerade deshalb mit einem Einwegpfand belegt,
weil es sich um eine ökologisch nicht vorteilhafte und damit
unökologische Einweg-Getränkeverpackung handelt“, erklärt Remo
Klinger von der Berliner Anwaltskanzlei Geulen & Klinger, der die DUH
in der juristischen Auseinandersetzung vertritt.

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171 3649170, E-Mail:
resch@duh.de

Dr. Remo Klinger, Rechtsanwaltskanzlei Geulen & Klinger,
Schaperstraße 15, 10719 Berlin, Tel. 030 88472-80, 0171 2435458,
E-Mail: klinger@geulen.com

Thomas Fischer, Projektmanager Kreislaufwirtschaft, Deutsche
Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030
2400867-43, Mobil : 0151 18256692, E-Mail: fischer@duh.de

Daniel Eckold, Pressesprecher, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009,
E-Mail: eckold@duh.de