Zypern ist nur ein kleines Land, dessen Rettung
Europa aus der Portokasse bezahlen könnte. Entsprechend leichtfertig
werden seit Tagen die Verhandlungen geführt. Die starken Euro-Länder
pochen zwar aus gutem Grund auf eine Beteiligung der Zyprer. Doch sie
hätten nicht zulassen dürfen, dass sich der Inselstaat, um russische
Oligarchen zu schonen, das Geld bei den kleinen Sparern holt. Dieser
Deal führte gestern nun zu einer überraschenden Verschärfung: Das
Parlament in Nikosia lehnte die Hilfe der Europäer ab, weil es deren
Auflagen nicht mittragen will. Hitzige Debatten kennen wir aus allen
Krisenstaaten, doch letztlich siegte in den Parlamenten die Vernunft.
Zypern aber provoziert seine Helfer. Eigentlich müsste die
Europäische Zentralbank (EZB) das notdürftig am Leben gehaltene Land
nun fallen lassen. Am Ende wird sie das nicht tun. Zu Beginn der
Euro-Krise hatte die Kanzlerin das Problem Griechenland unterschätzt.
Jetzt sollte sie auf Jörg Asmussen, ihren Mann in der EZB, hören:
Obgleich Zyperns Wirtschaftskraft marginal ist, ist es als Teil der
Währungunion systemrelevant.
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